Die Koffer sind gepackt, alles ist gut verstaut, Eltern und Kinder
umarmen sich zum letzten Mal, dann fährt der Bus nach
Frankfurt ab. Endlich geht es los in Richtung Abenteuer.
Was uns wohl erwarten wird
in der Wildnis Kanadas?
Nach einem halben Jahr intensiver Treffen, bei denen von nassen
Socken bis zu gefährlichen Grizzly-Attacken alles besprochen
wurde, fühlen wir uns gut vorbereitet.
Am Frankfurter Flughafen ist das deutsche Expeditionsteam
fast komplett: Sieben Schüler-Stipendiaten, Robert (der Filmemacher),
Johanna (unsere Fotografin), Eva (Journalistin),
Hans (unser Betreuer) und Tom (Expeditionstechniker) sind
mit von der Partie. Kai, unser Chef -Organisator, und Hwiemtun
von Wilderness International Kanada erwarten uns laut
Plan am Flughafen Whitehorse. Schnell schlie.en wir noch
Wetten darüber ab, wie viele Bären wir wohl sehen werden,
dann hebt das Flugzeug von deutschem Boden ab.
Neun Stunden später erwarten uns Hwiemtun, Kai und Thomas
De Jager, unser Hauptguide, strahlend am Rollfeld in
Whitehorse. Sie bringen uns samt Gepäck in unser erstes Lager,
den Tatshenshini-Hotsprings, einen Campingplatz mit
wunderbar hei.en Quellen.
Wir erkunden die Gegend rund um unser Lager und staunen:
Hier sind wir noch mitten in der Zivilisation, doch davon ist
weit und breit nichts zu sehen. Hohe, dicht bewaldete Berge,
umgeben von weit ausladenden, grünlich schimmernden
Tälern, klare sprudelnde Bächlein, in denen warme Sonnenstrahlen
spielen, neugierige Eichhörnchen, die bis auf einen
Meter herankommen- und nicht zu vergessen die unendliche
Ruhe, die uns umgibt.
Während wir am Nachmittag eine Mahlzeit in Form von
Burgern und Tee zu uns nehmen, stö.t das kanadische
Gwich`in- Indianer -Team aus Fort McPherson dazu, die gemeinsam
mit uns an der Expedition teilnehmen. Wir sind jetzt
eine insgesamt 26 Leute starke Truppe mit 15 Teenagern, zwei
Stammesältesten, den so genannten .Elders., zwei Lehrern der
Gwich’in, einem Filmemacher, einer Fotografin, einer Journalistin
und fünf Mitgliedern von Wilderness International.
Nachdem sich alle kurz vorgestellt haben und die Regeln für
die nächsten Wochen besprochen sind, genie.en wir alle das
abendliche Zusammensein. Dann zeigen Kai und Thomas uns
schnell noch, wie man die Zelte aufbaut, und alle mummeln
sich gemütlich in ihre Schlafsäcke, lauschen einer Weile dem
Rauschen der Bäume, bis die Augen nach einem erlebnisreichen
Tag zufallen.
Jakob, 15 Jahre