Natural Food Day

WIAdmin, 13. Juli 2016

 Wilderness International Kanadareise 2014

Hallo!
Sobald ich aufwachte, schoss die Freude und zugegeben auch der Adrenalin-Pegel in die Höhe. Auf dem Weg über die wunderschöne Sandbank zur Wildnisküche neben dem rauschenden Fluss wurde mir bewusst: egal, was ich jetzt zum Frühstück vorfinden würde, es wäre nicht für mich bestimmt, denn heute begannen meine Natural-Food-Days. Zwei Tage nur Dinge von der Natur zu essen – heute dürfte mir noch geholfen werden, morgen werde ich auf mich selbst gestellt werden sein. Noch war ich nicht hungrig, aber ich wusste, dass wir dennoch schnellstmöglich losziehen sollten, damit es auch so blieb. Allerdings gehörte zu meinem Projekt auch die Dokumentation durch Ronnys Kamera und so durfte ich mir die wenigen reifen Beeren nicht sofort in den Mund schieben, sondern musste warten, bis wir beide mit den Aufnahmen zufrieden waren. Erstaunlicherweise fiel mir das Schauspielern und Reden vor der Kamera sehr leicht und an sich machte es viel Spaß! Später gingen wir noch in den Wald Farnspitzen und Brennnesseln sammeln, zum Mittag gönnte ich mir den frisch gefangenen, extrem köstlichen Seibling der Jungs. Plötzlich wurde das gute Wetter, das in den letzten Tagen eindeutig zu kurz gekommen ist, von einem deftigen Regenguss abgebrochen. Zum Mittag kuschelten wir uns also alle unters Tarp, die anderen aßen gut duftendes Curry, aber ich hielt stand und ging im eiskalten Toba-Wasser und im strömenden Regen angeln – wunderschön diese Gewitterstimmung um sich herum zu beobachten, aber leider erfolglos. Deshalb bahnte ich mir später mit Miriam einen Weg durch den klitschnassen Wald und sammelte mein Abendessen – wieder Brennnesseln. Anfangs kostete ich sie roh und kam dann auf die dumme Idee, ihn wie Spinat zu garten. Derweilen machten wir eine kleine Feedback-Runde und Kais Kommentar, dass er gar nicht wusste, dass es in dieser Region so viel regnen kann, drückte die Wettersituation ziemlich gut aus.

Das Grünzeug-Ergebnis würgte ich herunter, während die Anderen neben mir Stockbrot brieten. Irgendwie fühlte sich das ziemlich mies an, aber ich lies mich von der guten Laune der Anderen anstecken, wir lachten am Feuer, genossen den Sternenhimmel und ich ging glücklich ins Bett. Ich bin sehr gespannt, wie es mir morgen so ergeht, wünscht mir Angelglück!

Antonia


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